Kunstraum Sellemond

Kunst | Musik

re-lay1

Inhärente Verbindungen zwischen Bild und Klang

Konzept büro lunaire

Künstlerin Mary McDonnell

Ausstellungsdauer 11. Mai bis 8. Juni 2018

kuratiert von Michael Sellemond

Eröffnungsperformance 11. Mai 2018, 20.00 Uhr

Christoph Herndler ABSCHREIBEN (2005) für Violoncello
Peter Ablinger KLEINE TROMMEL UND UKW-RAUSCHEN (“CONCEPTIO”) (2000)
Simon Steen-Andersen Study for String instrument no 3 (2011) für Violoncello und Video
Peter Ablinger WEISS / WEISSLICH 21a:”Analytische Integration” (1994,96) für türkisches Becken und Streichinstrument ad lib.
Reinhold Schinwald Neues Werk (UA, 2018) für Violoncello und Elektronik

ca. 50′

Barbara Riccabona Violoncello
Berndt Thurner Schlagwerk
Reinhold Schinwald Elektronik

eine Koproduktion von büro lunaire, Kunstraum Sellemond und echoraum

Ort Kunstraum Sellemond

Puchsbaumgasse 1C | Stiege 6 | Stock 4 | Top 6.5, 1100 Wien

Mary McDonnell \ Through \ 2017 \ 44 x 30 inches \ 111.76 x 76.20 cm in two pieces oil on wood

 

In re-lay1 werden Arbeiten von Peter Ablinger, Mary McDonnell, Simon Steen-Andersen, Christoph Herndler und Reinhold Schinwald in Beziehung zueinander gesetzt, in welchen bildnerische wie klangliche Konzepte gleichermaßen wirksam sind :
Steen-Andersens Bewegungsstudie für Violoncello und Video legt den Fokus auf idiosynkratische Bewegungsabläufe, die er vor allem durch eine Überlagerung des „Live-Bildes“ mit einer vorproduzierten zweiten Schicht bzw. Stimme desselben Spielers erreicht. Die Komposition lässt sich als Bewegungsgrafik lesen, die auf dem körperlich gestischen Aspekt von instrumentalen Aktionen beruht und diese ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt.
Der für seine grafischen Partituren bekannte Komponist Christoph Herndler sieht in seinem Stück Abschreiben grafische Zeichen nicht als Symbolträger musikspezifischer Informationen : „Ihre Zeichenhaftigkeit verweist direkt auf eine instrumentale Aktion – so bedeutet etwa der Strich nach oben einen Aufstrich des Bogens.“
Während bei den Arbeiten von Christoph Herndler die Form der Notation und deren Grad an Unbestimmtheit eine spezifische Komplexität hervorbringt, ist es bei Mary McDonnells Ölbildern die Verwendung von Holzstöcken, Eiskratzern oder Rakeln mit denen sie unzählige unterschiedlich durchlässige Farb- und Terpentinschichten übereinanderlagert, die oftmals auf unvorhersehbare Art miteinander reagieren. Neben einer Auswahl von Ölbildern wird ihre aktuellste Arbeit zu sehen sein, die für dieses Projekt entstanden ist. Dabei handelt es sich um ein übersticktes Manuskript des Ensemblestückes ohne titel (2013) von Reinhold Schinwald.
Auch für Peter Ablinger ist das Übereinanderlagern von Folien und Schichten seit langer Zeit von Bedeutung. Die nicht-transparente, also abdeckende und (teilweise) auslöschende Übermalung spielt u.a. innerhalb seiner Werkreihe “Instrumente und Rauschen” ein wichtige Rolle, wobei die Instrumente für den Komponisten nicht mehr das übermalende Medium, sondern selbst der übermalte Gegenstand sind. WEISS / WEISSLICH 21a: “Analytische Integration” für türkisches Becken und Cello beschreibt Peter Ablinger als einen Vorgang des Beschichtens oder Imprägnierens des konstanten Rauschens eines Beckenwirbels sowie als einen kontinuierlichen Übergang der Wahrnehmung von undurchdringlicher Dichte zu möglichem Bewusstsein.